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In der Anfangszeit der Funktechnik gab es noch keine Verstärker im heutigen Sinne; keine Vakuumröhren und erst recht keine Halbleiter. Selbst die Diode war noch nicht erfunden; nicht einmal die Spitzendiode mit natürlichen Kristallen. Nicht genug damit, dass es also keine Möglichkeit gab, das Signal im heutigen Sinne zu demodulieren, sondern die Empfangsleistung von der Antenne musste direkt ausreichen, um ausgewertet werden zu können.

Eine Möglichkeit das Signal auszuwerten war der Kohärer oder auch Fritter. Das ist eine Ansammlung von Metallspänen, die sich durch die HF leitend verbinden und damit den Stromfluss auch für den Gleichstrom schließen. Dieser kann dann weiterverarbeitet werden. Dazu versorgt die Gleichspannung auch einen kleinen Hammer, der den Fritter erschüttert, um die Metallspäne zu trennen, damit dieser wieder bereit ist, das nächste Signal auszuwerten. Im Prinzip ist es also ein Relais, welches mit HF gespeist wird, um einen Gleichstrom zu schalten.

Es gab einen ähnlichen Aufbau, der aber eine feste Elektrode über Quecksilber und dazwischen eine dünne Ölschicht für einen ähnlichen Effekt nutzt. Der Vorteil ist, dass kein Hammer benötigt wird. Als Nachteil ist der Aufbau aber lageabhängig und schwer einzustellen.

In einer elektrochemischen Zelle nach Wilhelm Schloemilch ändert sich der Widerstand mit der HF, was dann den Stromfluss einer DC-Vorspannung ändert. Die Grundidee ist dem Kohärer also ähnlich. Aber die Schloemilch-Zelle benötigt keinen Hammer und man bekommt auch eine Information über die Signalstärke. Damit war also auch eine Grundlage für die Übertragung von Tönen gelegt.

Ein aufwändigerer Aufbau war der magnetische Detektor. Eine geschickte Zusammenschaltung eines magnetisierbaren Bandes, Permanentmagneten und Schreib- und Leseköpfen für HF und NF erlaubt es, den Pegel der HF in eine Lautstärke der NF umzusetzen, was dann in einem Kopfhörer wahrzunehmen war.

Kopfhörer wurden übrigens auch genau in dieser Zeit erfunden. Technisch wären sie wohl schon früher möglich gewesen, aber wie das bei Erfindungen immer so ist: Da es vorher keine elektrischen Signale gab, die man hätte hören wollen, hätte so ein Gerät gar keinen Sinn ergeben. In dem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass in dieser Zeit auch das Telefon erfunden wurde.

Eine interessante Frage ist noch, wie das “Rauschen des Äthers” für die damaligen Funker klang. Die einfache und irgendwie traurige Antwort ist: Gar nicht. Denn ohne Demodulation und Verstärkung war es nicht möglich, das Rauschen der HF irgendwie auf die NF abzubilden um sie im Kopfhörer hörbar zu machen.

Am Beispiel des Detektors kann man schön sehen, wie Erfinder mit viel Einfallsreichtum die Entdeckung der HF nutzbar gemacht haben, obwohl aus heutiger Sicht viele „notwendige“ Dinge wie die Diode und der Verstärker noch gar nicht erfunden waren.

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Kategorien: Technik