Wenn man sich mit Technik beschäftigt, muss man auch die Gefahren kennen und passend dazu die einschlägigen Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um die Risiken zu minimieren.
Das naheliegendste, was einem bei unserem Hobby einfällt, ist wohl der elektrische Schlag. Spannungsführende Teile sind immer gegen versehentliche Berührung zu sichern. Dies ist ab 60V vorgeschrieben, sollte aber generell immer gemacht werden. Die Netzspannung sollte mit einem Fehlerstromschutzschalter (“FI”) ausgestattet sein. Eine ordentliche Verkabelung inklusive Schutzleiter versteht sich von selbst.
Aber nicht nur die die elektrische Spannung ist eine Gefahr. Auch bei niedrigen Spannungen können hohe Ströme fließen, die dann über einen Widerstand hohe Temperaturen erzeugen. Diese führen zu Verbrennungen und können Brände auslösen.
Brandgefährlich ist natürlich auch der Lötkolben. Deswegen haben leicht entflammbare Substanzen wie Lösemittel in der Nähe des Lötkolbens nichts zu suchen. Besonders tückisch ist hier, dass viele Lösemittel erst mal mit nahezu unsichtbarer Flamme brennen.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern Antennenanlagen. Die Sendeleistung kann bei direkter Berührung sehr schwerwiegende Verbrennungen verursachen. Da diese Teile üblicherweise nicht isoliert werden, ist bei Arbeiten an der Antennenanlage besondere Vorsicht geboten.
Aber auch bei mechanischen Arbeiten ist Vorsicht angesagt. Schwere Teile können herunterfallen und Verletzungen verursachen. Besonders wenn schwere Teile über Kopf angehoben werden, muss zuerst geprüft werden, ob das Gewicht auch wirklich sicher gehalten werden kann. Bei Zangen, besonders bei solchen mit Arretierung, muss darauf geachtet werden, dass keine Finger oder Hautfalten eingeklemmt werden. Beim Arbeiten mit schneidenden und stechenden Werkzeugen immer vom Körper weg arbeiten; und auch nicht die andere Hand zum Gegenhalten nutzen.
Schwierig ist die Abwägung der Sicherheit bei drehenden Maschinen. Zum einen arbeitet man gern mit Schutzhandschuhen, weil diese Verletzungen vermeiden und auch gegen Schmutz und Schadstoffe helfen. Wenn das stabile Material der Handschuhe jedoch vom drehenden Werkzeug erfasst wird, kann die Hand in die Maschine gezogen werden. Hier sollte immer abgewogen werden, ob es ohne Handschuhe nicht sicherer ist oder es andere Möglichkeiten des Schutzes gibt wie Führungshilfen. Auch lose Kleidung und lange Haare sind eine Gefahrenquelle. Dazu sollten solche Maschinen immer einen gut erreichbaren Not-Aus-Schalter haben.
Ein guter Arbeitsplatz ist gut beleuchtet und hat dazu vielleicht auch optische Hilfsmittel zum besseren Erkennen kleiner Teile. Beliebt sind große Lupen. Es hat aber einen Grund, dass diese normalerweise einen Deckel haben. Dieser sollte immer geschlossen sein, wenn die Lupe nicht benötigt wird, denn sie wirkt auch als Brennglas. Eine starke Lampe plus eine starke Lupe ergibt auch wieder eine Brandgefahr.
Wichtig ist auch nicht nur das eigene Risiko zu vermeiden, sondern auch auf die Personen in der Umgebung zu achten. Im Zweifel weist man die Personen auf die gefährliche Arbeit hin und fordert sie auf, den Gefahrenbereich zu verlassen.
Da auch die beste Minimierung von Risiken einen Schaden nicht gänzlich vermeiden kann, gehört ein Verbandskasten und eine Löschdecke in jede gut ausgestattete Werkstatt. Es kann nicht schaden, einen Lehrgang für Ersthelfer zu besuchen. Dazu sollte man sich angewöhnen, potenziell gefährliche Arbeiten nur konzentriert durchzuführen, also nicht übermüdet, nicht gestresst und besonders auch nicht unter dem Einfluss von Alkohol.
Sollte man die Anschaffung eines Feuerlöschers in Erwägung ziehen, sollte ein geeigneter gewählt werden. Im Bereich elektronischer Werkstätten sind CO₂-Löscher beliebt, weil sie keinen zusätzlichen Löschschaden anrichten. Bei sehr kleinen Räumen, besonders im Keller, birgt Kohlendioxid aber selbst wieder eine zusätzliche Gefahr von Bewusstlosigkeit und Erstickung. Hier sollte man vielleicht besser bei der Löschdecke bleiben. Ein CO₂-Löscher kann keine Brände mit Glut löschen. Der normale Löscher im Haus sollte ein Schaumlöscher sein. Zum Einsatz von Löschmitteln ist ein Lehrgang sinnvoll.
Auch die allgemeinen Hinweise für ordentliches Arbeiten helfen Unfälle zu vermeiden: In einer sauberen und aufgeräumten Werkstatt findet man das richtige Werkzeug schnell und wird nicht verleitet zu improvisieren und man hat auch den nötigen Platz um die Übersicht zu behalten.
Better safe than sorry.