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Viel wurde über diese beiden Begriffe geschrieben und gesagt. Es gibt jedoch an „harten Fakten“ nur genau einen Aspekt, wo die Nutzung und Unterscheidung wichtig ist: Das Gesetz über den Amateurfunk AFuG definiert den Begriff Funkamateur als einen Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses („Lizenz“).

Wichtig ist hier zu verstehen, dass in Gesetzen Begriffe immer sauber und eindeutig definiert werden, damit es eben innerhalb des Gesetzes keine Missverständnisse oder Mehrdeutigkeiten gibt. Das bedeutet aber nicht, dass andere Begriffe falsch sind. So gibt es z. B. auch keine gesetzliche Definition für Auto und Autofahrer. Das macht diese Worte aber nicht falsch. Ein Gesetz definiert diese Begriffe erst mal nur für sich selbst. Ein Gesetz definiert keine Sprachregelung.

Warum der Gesetzgeber nun genau diesen Begriff gewählt hat; darüber kann man wohl nur spekulieren. Die deutsche Sprache gibt keine strengen Regeln für zusammengesetzte Worte („Komposita“) vor. Die weitverbreitete Konvention ist, das allgemein einordnende Wort nach hinten zu stellen und die genauere Spezifizierung nach vorn. Ein Reihenhaus ist erst mal im Wesentlichen ein Haus, welches halt in einer direkten Reihe mit anderen steht. Ein Putendöner ist erst mal ein Döner, der genauer betrachtet mit Putenfleisch gemacht wurde.

Sind wird also in erster Linie Funker, die das genauer betrachtet nicht professionell, sondern als Amateure betreiben? Oder sind wir in erster Linie Amateure, die sich genauer betrachtet mit Funken beschäftigen? Also ich bin nach meinem Selbstverständnis in erster Linie Funker und fühle mich von der Einordnung her näher bei Betreibern von Rundfunkanlagen und Marinefunkern als bei anderen Amateuren wie Seglern oder Fußballern.

Ein anderer Aspekt ist das Wort Amateurfunk. Es steht kaum infrage, dass dies die einzig sinnvolle Wortstellung ist. Und nach dem Sprachgefühl der meisten Leute wird daraus auch die Bezeichnung der Leute abgeleitet, die sich damit beschäftigen. Ein Amateurfußballer betreibt Amateurfußball und ein Segelflieger beschäftigt sich praktisch mit dem Segelflug.

Das größte Problem haben viele Leute wohl damit, dass ein Amateurfunker eben nicht notwendigerweise ein Inhaber einer Lizenz sein muss. Nach der Wortbedeutung gehört jeder dazu, der sich nicht professionell mit Funken beschäftigt. Sich davon herabgesetzt oder entehrt zu fühlen, zeugt von mangelndem Selbstbewusstsein und einem unguten Separatismus, den ich persönlich zumindest nicht nachvollziehen kann. Fühlen sich Amateurfußballer in der Kreisklasse diskriminiert, wenn man unorganisierte Kicker auch als Amateure bezeichnet? Ich habe zumindest außerhalb des Amateurfunks noch nicht von solchen Animositäten gehört.

Spätestens wenn man Externe wie z. B. Reporter einer Zeitung öffentlich wegen der „falschen“ Benutzung des Begriffs beleidigt oder beschimpft, ist eine Grenze überschritten. Hier stellt man sich als streitsüchtiger Besserwisser hin und schadet dem Ansehen des Amateurfunks.

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