Mastodon

Social Media ist ein nützliches Werkzeug, um Informationen „demokratisch“ zu verbreiten und zu kommentieren. Übliche Dienste dazu sind Facebook und Twitter. Aber es gab schon immer auch viele weitere wie Reddit und Tumblr. Lange Zeit hat man es nicht als großes Problem angesehen, dass hinter diesen Diensten Firmen mit Geschäftsinteresse und eigenen Zielen standen. Besonders der letzte Eigentümerwechsel bei Twitter hat viele aufgerüttelt, über diese Frage verstärkt nachzudenken.

Gnu Social ist nun eine Software, die neue Möglichkeiten bietet. Ähnlich wie schon Matrix bei den Chatsystemen bietet Social jedem die Möglichkeit einen eigenen Server, bzw. eine eigene Instanz zu betreiben, die den eigenen Regeln gehorcht und gleichzeitig aber auch in einer Föderation von anderen Instanzen erreichbar ist. Dieses System der Föderation wird auch bei Cloud-Diensten wie Nextcloud und Owncloud genutzt. Es ist also nichts Ungewöhnliches mehr.

Die Föderation, die nun durch die Umwälzungen bei Twitter besonders populär wird ist Mastodon. Das Logo ist ein urzeitlicher Elefant. Logischerweise wird also getrötet und nicht gezwitschert. Es gibt einige dieser Föderationen, die üblicherweise Fediverse genannt werden.

Ein normaler Endanwender wird bei Social nun keine Instanz betreiben, sondern sich eine suchen, die ihn als Mitglied aufnimmt. Durch das Prinzip der Föderation ist es nicht besonders wichtig, welche das ist. Aber einige Dinge müssen schon beachtet werden. Wie oben schon erwähnt, wird jede Instanz nach bestimmten Regeln betrieben. Zum einen muss man selbst diese Regeln beachten. Zum anderen wird man in der eigenen Instanz keine Inhalte finden, die den Regeln widersprechen. Es kann sogar schwer sein, solche Inhalte zu finden. Ein anderer Aspekt ist vielleicht noch, dass man selber mit den „typischen“ Inhalten seiner Instanz assoziiert wird.

Da die Föderation auf freier Software beruht und damit auch die Kommunikationsschnittstellen öffentlich dokumentiert sind, steht es jedem frei, auch Client-Software für das System zu schreiben. Sollte einem eine App nicht gefallen, kann man einfach eine andere ausprobieren.

Obwohl die grundsätzliche Software selbst kostenlos ist, muss das aber nicht für alle Apps gelten. Auch der Betrieb einer Instanz kostet Geld. Wenn man es sich leisten kann, sollte man also den Spendenaufrufen folge leisten. Das ist im wahrsten Sinne der Preis dafür, dass das das System wirtschaftlich unabhängig ist und keine Werbung enthält.

Zum Abschluss noch ein paar Tipps zum Einstieg. Die eigene Adresse kann als sogenanntes Handle angegeben werden, z.B. in Emails oder in Profilen anderer Dienste. Das sieht dann so aus:

@dd3ah@mastodontech.de

Das ist zwar gültig und durchaus okay so, hat aber den Nachteil, dass es nicht einfach angeklickt werden kann. Es ist oft besser, die Schreibweise als URI zu nutzen:

https://mastodontech.de/@dd3ah

Falls man selbst doch mal so ein Handle bekommt, kann man es in die Suche seiner Instanz eingeben.

Umgekehrt sollte man URI, die man von anderen Instanzen bekommt, nicht einfach so direkt im Browser öffnen, sondern in die Suche der eigenen Instanz eingeben. Das erleichtert die Interaktion damit sehr, wie Antworten oder „Liken“.

Wenn man einen Link zu einem Tröt oder einem Profil weitergeben möchte, sollte man darauf achten, dass man nicht den Link innerhalb der eigenen Instanz nutzt:

https://mastodontech.de/deck/@DL3NO@radiosocial.de/112293375037222429

Besser wird der kürzere Link von der Instanz des Autors genutzt. Diesen findet man beim Artikel unten rechts bei den drei Punkten als “Links zum Beitrag kopieren”.

https://radiosocial.de/@DL3NO/112293374723907722

So gelangt man zum gleichen Artikel, und nutzt dabei nicht unnötig die Ressourcen einer weiteren Instanz.

Teilen