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Neben der klassischen Astronomie mit optischen Fernrohren kann man auch Radio-Astronomie betreiben. So kann man beispielsweise mit einer recht normalen Parabolantenne und einem LNB für den Rundfunkempfang über Satelliten auch das Rauschen der Sonne empfangen und mit der Hintergrundstrahlung und dem Eigenrauschen des Geräts vergleichen. Diese Art der Radio-Astronomie geht also noch recht einfach. Es wird aufwendiger, wenn man „richtige“ Radio-Astronomie betreiben und Signale von Sternen empfangen möchte. Relativ einfach dagegen ist noch der Empfang von Signalen vom Jupiter.

Noch ein anderes Thema ist der Empfang von astronomischen Teilchen. Besonders die Myonen, die in der oberen Atmosphäre entstehen, sind recht einfach zu empfangen. Hier einige Projekte, die sich damit beschäftigen:

Myonen, wie sie bei der Kollision kosmischer Teilchen mit unserer Atmosphäre entstehen, sind auch physikalisch besonders interessant. Sie sind sehr instabil und zerfallen mit einer sehr kurzen Halbwertszeit, sodass eigentlich selbst bei Lichtgeschwindigkeit praktisch keine hier unten auf der Erdoberfläche ankommen dürften. Tatsächlich sind sie als Teilchen nicht „licht-schnell“, aber doch schnell genug, sodass sich der Weg für die Teilchen relativistisch verkürzt und sie doch in großer Anzahl unten ankommen. Dieser aus Sicht der Teilchen verkürzte Weg sieht nun wieder für uns außenstehende Beobachter wie eine Verlängerung ihrer Lebensdauer aus. Hier kann man also recht einfach und praktisch Relativität erleben.

Das Grundkonzept ist immer ähnlich: Es gibt klare Festkörper, die ionisierende Strahlung einfangen und dabei durch eine Aussendung von Photonen reagieren. Diesen Effekt nennt man Szintillation und er ähnelt der Fluoreszenz. Diese Lichtblitze setzt man mithilfe von sehr empfindlichen Fotodetektoren wie einem Photo-Multiplier in elektrische Signale um, die man dann weiter auswerten kann.

Eine andere Möglichkeit, Strahlung zu detektieren ist eine Foto-Diode direkt zu benutzen, die dafür eine große Fläche haben sollte. Auch andere Arten von Dioden in Sperrrichtung sind geeignet. Die ionisierende Strahlung erzeugt auch direkt ein Signal. Das wirksame Volumen ist aber viel kleiner, sodass damit nur stärkere Strahlung detektiert werden kann.

Der Klassiker ist natürlich das Geiger-Müller-Zählrohr, eine speziell gasgefüllte Röhre zur Detektierung ionisierender Strahlung.

Diese Techniken haben alle gemeinsam, dass sie nicht für gelegentliche Beobachtung geeignet sind wie die klassische Astronomie mit Fernrohren. Man lässt sie besser wie eine Wetterstation kontinuierlich laufen und wertet nachträglich die Daten über einen längeren Zeitraum in der Vergangenheit aus.

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