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Phantomspeisung klingt sehr mystisch und geheimnisvoll. Aber eigentlich ist sie recht einfach. Die Stromversorgung erfolgt für gewöhnlich über Gleichspannung. Das Signal hat eine höhere Frequenz, egal ob wir ein Mikrofon oder einen Antennenverstärker betreiben wollen.

Der Trick besteht nun darin, dass sich verschiedene Frequenzen eine Leitung teilen können. Das funktioniert im Prinzip genauso wie eine Antennenweiche, um ein Kabel sowohl für Kurzwelle als auch für UKW nutzen zu können. In diesem Sinne ist Gleichspannung mit 0 Hz auch eine Frequenz. Wir nutzen also einen Hochpass und einen Tiefpass, um die beiden Anteile zu trennen. An der Antenne wird HF über einen Hochpass ins Kabel eingespeist und DC entnommen. Und unten im Shack genau anderes herum: DC wird eingespeist und die HF entnommen.

Die dafür benötigten Weichen oder Koppler sind also im Prinzip gleich. Wichtig ist nur, dass sie jeweils richtig herum eingebaut werden, sodass DC auf beiden Seiten zum Verbindungskabel führt.

Bei einem Kabel, das auch zum Senden genutzt wird, muss aber beachtet werden, dass die Spannung der Gleichstrom-Speisung sich zur Sendeleistung addiert. Dadurch kann die Spannungsfestigkeit ans Limit kommen und durch Nichtlinearitäten des Dielektrikums sich die Signalqualität verschlechtern. Und die Koppler sind natürlich auch eine Stoßstelle im Sinne des Wellenwiderstands; sie verschlechtern also das SWR.

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