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Kleine Fragen, die mal so aufgetaucht sind

Gibt es eine Logik der Farbcodes der Widerstände?

Im Farbcode der Widerstände sind die eigentlichen Farben von Rot bis Violett für 2 bis 7 nach ihrer spektralen Verteilung angeordnet. Sie entsprechen also den Farben eines Regenbogens oder eines Prismas. Oder vielleicht hilft ein alberner Merksatz:

Nach Schwarz kommt der bunte Regenbogen und der gibt Weiß.

FarbcodePS: Die Logik der E-Reihen ist übrigens im Rechenkurs im Kapitel 11.3 E-Reihen erklärt.

Was ist eine Line?

Mit dem Begriff Line können sehr verschiedene Dinge gemeint sein. Bei der Stromversorgung steht es für die Netzleitung. Es steht auch für die Antennenleitung. Und es kann auch eine Zusammenschaltung zueinander passender Geräte zu einer Funkanlage gemeint sein; üblicherweise Netzteil, Sender, Empfänger und Lautsprecher vom selben Hersteller. In anderen technischen Bereichen kommen auch andere Bedeutungen vor. Es kommt also sehr auf den Kontext an, was gemeint ist.

Wie kann eine PLL mit digitaler Logik funktionieren?

Würde der Phasenkomparator nur High und Low ausgeben können, wäre es wohl nicht möglich, dass die PLL sauber einrastet. Tatsächlich nutzt der Komparator aber eine sogenannte Tri-State-Logik. Wenn also keine Abweichung erkannt wird, ist der Ausgang des Komparator hochohmig, was üblicherweise mit Z bezeichnet wird. So verändert er den Integrator nicht und der Oszillator bleibt stabil bei der eingestellten Frequenz.

Was ist ein Low Band?

Im Amateurfunk ist damit meist die Einteilung der Frequenzbänder der Kurzwelle gemeint. Die Low Bands sind die von 160 m bis 40 m. Die High Bands oder Upper Bands sind entsprechend die mit den höheren Frequenzen. Als gut zu merkende Grenze kann man 10 MHz ansehen. Typischerweise ist DX auf den höheren Bändern einfacher, wenn die MUF geeignet ist; daher diese Unterteilung. In anderen Bereichen der Funktechnik stehen die Begriffe für andere Frequenzbereiche.

Kann man vom Namen eines Bands direkt auf die Wellenlänge schließen?

Nein, denn die Namen der Bänder sind historisch bedingt. Relevant sind immer die Frequenzen des Bandplans. Bei Bedarf kann man diese dann über $ c = \lambda f $ in eine Wellenlänge umrechnen. Besonders deutlich sieht man das, wenn die Bandnamen zu unterschiedlichen Funkdiensten gehören und die Bänder nebeneinander liegen. Ein Beispiel ist das 40 m-Amateurfunkband und das 41 m-Rundfunkband. Dem Namen nach sollte das Rundfunkband die größere Wellenlänge und damit die niedrigere Frequenz haben. Es ist aber genau umgekehrt.

Wie kann man eine Funkprognose aus der optischen Beobachtung der Sonne machen, wenn der Rest der elektromagnetischen Strahlung doch genauso schnell ist wie das Licht?

Die Bilder von der Sonne sind aufgrund der Entfernung von 8 Lichtminuten in 8 Minuten hier auf der Erde angekommen. Aber die Strahlung, die unser Funkwetter, also im Wesentlichen die Ionosphäre, beeinflusst, ist nicht elektromagnetisch. Dieser sogenannte Sonnenwind besteht aus Materie. Dessen Teilchen haben eine Masse und sind daher erheblich langsamer als das Licht. Und so erhalten wir eine „Vorwarnzeit“ von mehreren Tagen zwischen der Sichtbarkeit eines Vorgangs auf der Sonne bis zur Beeinflussung der Ionosphäre hier auf der Erde.

Eine Ausnahme davon ist übrigens der Mögel-Dellinger-Effekt. Eine kurzzeitig verstärkte Röntgen-Aktivität der Sonne führt dabei zu einer besonderen Aktivierung der tief liegenden D-Schicht, sodass die Funkwellen die für die weiten Verbindungen notwendige F-Schicht nicht mehr erreichen können. Da Röntgen auch eine elektromagnetische Welle ist, tritt der Effekt gleichzeitig mit der optischen Sichtbarkeit ein.

Da eine „normale“ Diode irgendwo auch eine Z-Spannung hat, kann man diese dann als Z-Diode mit dem gleichen Strom betreiben?

Nein: Die Verlustleistung ist hier die relevante Größe. Eine Diode mit 1 V Vorwärtsspannung bei einem maximalen Strom von 150 mA verträgt also 1 V * 150 mA = 150 mW. Bei einer Z-Spannung von beispielsweise 100 V darf also nur ein Strom von 150 mW / 100 V = 1,5 mA fließen, um die Diode nicht zu überhitzen.

Muss bei NF auch die Impedanz angepasst werden, so wie bei HF?

Nein, im Gegenteil: Bei kurzen Leitungen bis zu wenigen Metern ist es sogar besser, den Eingang deutlich hochohmiger zu machen als den Ausgang. Man spricht hier von Spannungsanpassung. Dadurch fließen niedrigere Ströme und der Widerstand und die Induktivität des Kabels spielen eine geringere Rolle. Der Klang wird besser.

Ist bei Kabelbindern die Farbe egal?

Bei ansonsten gleichwertigen Kabelbindern sind die schwarzen beständiger gegen die UV-Strahlung der Sonne. Durch die lichtundurchlässige Pigmentierung kann die Strahlung weniger tief eindringen und dort die Polymerisierung zerstören. Dass der Kunststoff durch die höhere Absorption von Wärmestrahlung dabei wärmer wird, spielt bei den hier verwendeten Kunststoffen in der Regel keine Rolle.

Warum ist die Induktivität für in Serie geschaltete Bauteile die Summe der Induktivitäten, während diese auf demselben Kern quadratisch mit der Anzahl der Windungen steigt?

Der Strom erzeugt ein Magnetfeld und das Magnetfeld beeinflusst wieder umgekehrt den Strom. Anders als beim Widerstand gibt es also eine wechselseitige Rückwirkung zwischen dem Strom und dem von ihm erzeugten Effekt. Das passiert aber nur, solange das Magnetfeld einer Windung mit dem von jeder anderen wechselwirken kann, sie also auf demselben Kern sind.

Wenn eine Primzahl nur durch sich selbst und 1 teilbar ist, warum ist dann die 1 nicht prim?

Die Betonung liegt hier auf und. Es müssen genau zwei Teiler sein und die 1 selbst hat nur einen Teiler. Eine andere Begründung ist diese indirekte: Die Vielfachen einer Primzahl sind keine Primzahlen. Wenn die 1 also eine wäre, dann gäbe es keine anderen. Siehe dazu das Sieb des Eratosthenes.

Wie sollte ein Kabel durch eine Wand von außen nach innen geführt werden?

Das Loch der Durchführung sollte etwas nach außen geneigt sein, sodass trotz aller Bemühungen, das Loch abzudichten, eingedrungenes Wasser wieder nach außen abläuft. Ein von oben kommendes Kabel wird erst in einer Schleife nach unten gelegt und dann von unten kommend in die Durchführung gelegt. So tropft Regenwasser am tiefsten Punkt der Schleife ab und gerät nicht in die Durchführung.

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Kategorien: Technik